Caro hat mir heute wieder live gezeigt, wie wunderschön es ist, wenn man den Moment fühlt und allen Emotionen Raum gibt um ihre ganze Schönheit zu entfalten.
Jedes Gefühl sieht schön aus, wenn man es lebt und alles von sich abfallen lässt. Man denkt immer, auf Portraits muss man lächeln, damit man schön aussieht. An den Bildern, die ich von Caro machen durfte, sieht man, wie wunderschön ein trauriges Gesicht aussehen kann.
Es geht um dich, es ist dein Tag.
Als mich Caro am Telefon fragt, wie ich mir das Shooting vorstelle und was die Aussage sein wird, gebe ich ihr diese Antwort: “Für mich geht es um die Weiblichkeit. Ich möchte zeigen, wie schön du bist. Von Innen und außen. Ich werde dir Blumen in die Haare stecken, denn es geht ums Aufblühen. Das ist dein Tag und es geht um dich.”. Als ich diese Worte gesagt habe, höre und fühle ich, dass es etwas mit ihr macht hat. Es ist ein schöner Moment, ihre Stimme ist ganz zart und bewegt. Sie freut sich auf diese Erfahrung und ihr Soul Portrait.
Emotionen machen stärker
Wenn man andere an seinen Emotionen teilhaben lässt, wirkt man plötzlich stark. Das ist ein Phänomen. Für mich bedeutet es keine Angst zu haben man selbst zu sein. Ich habe großen Respekt vor Menschen wie Caro. Sie sind pure Inspiration und Vorbild komplett zu sich selbst zu stehen. Ich kenne sie als eine Frau, die es ausspricht, wenn sich eine Situation für sie nicht gut anfühlt. Und das beeindruckt mich. Wirklich! Ich traue mich nicht immer zu sagen, wenn ein Gespräch mich zu Tode langweilt. Das heißt nicht, dass wir ab heute Menschen gnadenlos stehen lassen müssen, aber mit Feingefühl, aus unserem Herzen sprechen sollten, wenn sich gerade etwas nicht gut anfühlt.
Sich selber heiraten
Als ich Caro die Orchideen in die Haare stecke und sie sich im Spiegel betrachtet, sagt sie lachend: “Ich sehe aus, wie eine Braut” Wir müssen beide lachen. Daraufhin sage ich ganz selbstverständlich. “Ja du heiratest dich heute selbst.” Wieso eigentlich nicht? Ist es nicht schön sich selbst mal wichtig zu nehmen und seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken? Für mich passt es perfekt zu meiner Arbeit. Ich möchte den Menschen zeigen, wie wertvoll sie sind. Dafür ist das “Sich-Selbst-Heiraten” eine wunderbare Metapher.
Echte Fotos brauchen Raum und Zeit
Am Anfang muss man immer ein bisschen warm werden. Es ist ja nicht alltäglich vor der Kamera zu stehen. Ich gebe ihr die Zeit, langsam im Raum und bei sich anzukommen. Wir reden, lachen und machen Blödsinn, das tut uns beiden gut.
Dem Körper den nächsten Schritt überlassen
In der Shooting-Pause schließt Caro ihre Augen und lässt sich ganz auf die Musik ein. Es ist beeindruckend miterleben zu dürfen, wie sie in eine andere Welt eintaucht. Wie eine kleine geheime Reise nach Innen, total magisch. Ich kann ihre Gefühle sehen, denn sie überlässt jede Bewegung ihrem Körper. Wie eine zarte Welle und dann wieder wie ein starker Baum, bewegt sie sich durch den Raum. Für mich ein ganz bedeutender Augenblick. Es berührt mich so sehr, dass ich sofort mit ganzem Herzen bei ihr bin.
Mir sind noch nie beim Fotografieren die Tränen gekommen.
Nachdem ihre tanzenden Armen und Beine wieder zur Ruhe finden, schaut sie direkt in die Kamera. Ich sehe einen Blick, der mich umhaut. Caro ist echt, ganz klar, ohne irgendetwas verstecken zu müssen, zeigt sie sich völlig authentisch. So ganz aus dem Nichts merke ich, wie mich der Moment und das daraus entstandene Bild, so berührt, dass mir die Tränen in die Augen steigen. Das ist mir neu. Sowas ist mir noch nie passiert. Wow. Und in dem Augenblick wird mir wieder klar, dass ich glücklich bin, mit dem, was ich da tue. Wenn dir jemand das Vertrauen schenkt und dich in seine Seele reinschauen lässt, ist das unbeschreiblich. Ich kann es nicht in Worte fassen.
Wenn es sich gut anfühlt, dann tue es!
Caro tanzt nicht nur, sie malt auch noch. Eine Künstlerin durch und durch. Sie inspiriert mich auf so vielen Ebenen. Für mich ist sie die Frau der schnellen Entscheidungen. Das beeindruckt mich, denn ich bin oft genau das Gegenteil. Wenn es etwas gibt, das ihr gefällt, dann überlegt sie nicht lange. Sie tut es. Sie probiert es aus. Und nimmt sich trotzdem die Freiheit, sich jeden Tag neu entscheiden zu können. So hat sie sich auch in ein kleines Atelier in der Nähe der Frankfurter Allee in Berlin eingemietet.
Sich weiterentwickeln ist das Beste am Leben.
An Caros Arbeiten kann man sehen, wie sich alles verändert. Sie erfindet sich und ihre Kunst immer wieder neu. Es ist ein gemeinsames Wachsen. Ein spannender Prozess. Ihr Blick auf die Welt fasziniert mich. Wortneuschöpfungen, komplexe und gleichzeitig einfache Zeichnungen geben dem Betrachter eine Ahnung davon, welche Gedanken durch ihren Kopf gehen. Caro nutz viele verschiedene Medien und Farbtechniken um all ihren Ideen Ausdruck verleihen zu können. Zarte sowie energetische Farbaufträge hauchen ihren Bildern Leben ein. Und diese sind ein großer Teil ihres Lebens. Es ist spannend zu sehen, wie Kunstwerke die jeweilige Stimmung und Entwicklung des Künstlers zeigen. Caros Werke sind eine Dokumentation für ihre Vielschichtigkeit und ihre Tiefgründigkeit. Von verrückten Collagen über “bedeutungsschwangere” Zeichnungen, bis hin zu eindrucksvollen Malereien, ist alles dabei.
Wie viele Personen wohnen in einer?
So facettenreich, wie ihre Kunstwerke, sind auch die Soul Portraits, die ich heute von Caro aufnehme. Ich glaube sie versteht sich mittlerweile ganz gut mit meiner Kamera. Sie zeigt mir Verletzlichkeit, Traurigkeit, Unbeschwertheit und Freude. Ich möchte gar nicht mehr aufhören zu fotografieren. Wir sind im Flow und jedes Foto ergibt sich, wie von selbst. Wir haben so viele Anteile in uns, doch leben wir alle? Zu welcher Tageszeit darf denn der wütende Teil in mir mal da sein? Oder der Verletzliche? Es ist ganz normal, dass wir sie alle in uns haben und trotzdem neigen wir dazu, sie zu unterdrücken. Sie passen nicht ins Meeting oder in die S-Bahn, dennoch weichen sie uns nicht von der Seite. Wir spüren sie zu jeder Zeit.
Was wenn jedes Gefühl Raum bekäme?
Wenn wir eine bestimmte Zeit am Tag alle Gefühle mal einladen würden mit uns einen Kaffee zu trinken, dann könnten wir viel entspannter wir selbst sein. Nichts mehr ewig runterschlucken und verdrängen.
Wir dürfen auch ruhig mal alle Facetten in die Kamera halten. Ich stelle fest, dass ein trauriges Gesicht sehr poetisch anmutet. Es birgt so viel Inspiration in sich. Ganze Geschichten, über den ursprünglichen Grund dieser Emotion, bilden sich da ganz automatisch im Kopf. Und das geheimnisvolle daran, nur Caro selbst weiß was wirklich dahinter steckt. Wir können nur erahnen was es sein könnte.
Sei ehrlich zu dir selbst und alles wird leichter.
Es ist ein großes Geschenk, seinen Gefühlen in die Augen zu schauen. Einfach so. Denn wenn wir zuhören, wissen wir genau wohin unsere Richtung uns führt. Nämlich weg vom Unechten ins Echte. Weg vom Druck zum Entspannen. Gefühle fühlen heißt ins Gleichgewicht kommen, sich neu definieren. Caro ist ein Vorbild fürs Echt-Sein. Sie ist einfach sie selbst. Einen ihrer Gedanken finde ich schön: “Ich muss gar nichts tun. Wenn ich einfach ich bin, fällt mir alles zu.” Sie hat recht, denn die ganze Welt da draußen spürt das. Jeder schätzt und respektiert einen Menschen, der mutig zu seinen Gefühlen steht. Im Yoga habe ich gelernt, dass sich die Person dir gegenüber immer so weit öffnet, wie du es tust. Das ist der Weg weg von der Oberflächlichkeit, hin zur Echtheit. Und am aller stärksten sind für mich sowieso die, die einfach ihre Tränen zulassen können, wenn sie da sein wollen.
Danke Caro, für die schöne Zeit mit dir.
Hier gehts zu Caros Website:
https://frischerfisch.jimdo.com/